
Naturum Laponia
Gestern Abend habe ich Elke das Naturum Laponia gezeigt und gesagt, das wäre interessant. Es hat nur einen Hacken, es ist ca. 110 KM weit weg. Sie meinte nur, lass es uns machen. Wir sind heute wieder früh aufgestanden, haben uns geputzt, gefrühstückt und sind dann los. Das Wetter war mal wieder bewölkt, aber kein Regen. Die Fahrt verlief angenehm wie immer. Keine besonderen Vorkommnisse, außer ein Begrüßungsrentier. Die letzten 60 KM zum Laponia Visitorcenter sind hin und wieder etwas holprig. Nach 1 Stunde und 20 Minuten waren wir da. Direkt neben dem Naturum Laponia liegt ein Helikopter Flughafen. Er bietet Rundflüge an, sowie Flüge nach Ritsem. Das liegt noch mal 80 KM westlich in der Wildnis.
So, aber jetzt auf zum Center. Sie machten gerade auf als wir ankamen. Direkt am Eingang wird einem mitgeteilt, dass man seine Schuhe entweder gegen Filzpantoffel tauscht, Überzieher über die Schuhe zieht oder mit Strümpfen die Räumlichkeiten betritt. Wir haben und die Überzieher angezogen. Außen sieht das Gebäude schon wahnsinnig aus, aber drinnen ist es noch viel cooler. Zuerst haben wir uns die vielen Informationen über die Samen, ihr Leben und die Tiere durchgelesen, dann brauchten wir einen Kaffee. Im Center ist ein kleines Kaffee integriert. Ich also zwei Kaffee und ein Stück Schokoladenkuchen bestellt. Als ich zahlte, bin ich echt vom Glauben abgefallen. Die zwei Kaffee und der Kuchen kosteten sage und schreibe 60 SEK. Das entspricht etwa 5,30 € und man kann sich kostenfrei Kaffee nachschenken. Wir saßen da und sahen dem zwischenzeitlich einsetzenden Regen zu. Puh, der Schauer dauert nicht lange und raus ging es, um sich die Fauna anzusehen. Bei dem kleinen Rundgang ließ sich viele interessante Pflanzen entdecken, wie z.B. die Cloudberry.
Gegenüber vom Center gibt es einen Wasserfall, den Stora Sjöfallet. Zudem führt ein 1,5 KM langer und einfacher Wanderweg. Okay, die ersten 2/3 sind einfach. Es ist ein Weg aus dicken Brettern. Das letzte Drittel geht über nackte Felsen. Nicht immer einfach. Aber es hat sich gelohnt. Der Wasserfall ist wirklich schön, genau wie der Ausblick. Jetzt war es aber an der Zeit zurückzufahren. Der Himmel wurde immer dunkler und dunkler. Zurück auf dem Campingplatz habe ich vorgeschlagen, dass wir mal ausnahmsweise Essen gehen. Elke war sofort begeistert. Also rein nach Gällivare und nach einem Restaurant Ausschau halten. Es ist nicht so einfach in Schweden, da vieles montags zu hat. Wir wurden aber dennoch fündig. Eine Pizzeria hatte auf. Wir entschieden uns jeder für eine Pizza mit Getränk. Satt ging es zurück zum Wohnwagen und bald ins Bett. Morgen geht es weiter nach Kiruna.















Icehotel und Kiruna
In der Nacht hat es angefangen zu regnen, besser gesagt zu schütten. Bis auf eine kleine Pause um 6 Uhr morgens regnete es ununterbrochen. Da der Check-out bis 11 Uhr erfolgen muss haben wir uns Zeit gelassen. Die heutige Etappe nach Kiruna dauert nur 3 Stunden. Zudem war schon seit 8 Uhr großes Aufbrechen angesagt und diesem Chaos wollten wir gerne aus dem Weg gehen. Aber ewig konnten wir nicht warten. Jetzt hieß es raus in den Regen und uns reisefertig machen. Das war das erste Mal, dass wir bei so heftigen Regen alles abbauen mussten. Wir waren nass bis auf die Haut. Um 10 Uhr ging es auf die Straße nach Kiruna. Zuerst aber noch einen kurzen Umweg über Koskullskulle. Dieser Ort hat Skisprunggeschichte geschrieben. Hier hat der Erfinder des V-Stils Jan Boklöv das Skispringen gelernt. Weiter zum heutigen Ziel. Auf halber Strecke haben wir ein kleines Cafe mit eigener Bäckerei entdeckt. Das war richtig gemütlich und der Cloudberry-Cheesekcake war zum Reinlegen. Um 13 Uhr haben wir Kiruna erreicht. Die Stadt ist eine einzige Baustelle. An einem Ende wird wie wahnsinnig gebaut und am anderen Ende werden Häuser abgebaut und umgezogen bzw. abgerissen. Eine Stadt zieht um. Der Grund dafür ist das Eisenerzvorkommen unter der Stadt.
Nachdem wir im Camp Ripan eincheckt haben wir beschlossen zum weltweit ersten Eishotel zu fahren. Die Fahrt dauert knappe 20 Minuten. Auf den ersten Blick sieht es total unspektakulär aus. Wir haben sogar Seniorenrabatt bekommen. 😊 Das waren 100 SEK pro Person. Jeder Besucher erhält einen Kälteschutzumhang. Im Inneren kamen wir nicht mehr aus dem Staunen raus. Jedes Zimmer war von Künstlern aus alles Welt gestaltet und hatte ein anderes Thema. Ich konnte mich nicht entscheiden, welches das schönste war. Also habe ich mich für die Bar entschieden 😉 Als wir wieder rauskamen, waren 12° Grad auf einmal sehr heiß. 😊 Wir machten noch einen Abstecher nach Jukkasjärvi. Dort sind wir das erstmal auf der Reise reingefallen. Wir haben in einem Bistro Potato Crisps gelesen und dachten es wären Pommes, aber es waren nur Chips. Und die waren richtig teuer. In Jukkasjärvi steht die älteste Kirche der Samen in Nordschweden. Zurück am Campingplatz wollten wir uns das alte Zentrum mit der Kirche ansehen. Der Spaziergang führte uns durch Straßen mit netten Einfamilienhäusern und bereits verwaiste Straßenzüge. Die Kirche kann man nur noch von der Straße aus sehen, weil bereits mit den Baumaßnahmen für den Umzug begonnen wurde. Wieder zu Hause wurde gekocht, gespielt und gelesen.


















