
Tag 2 im Abisko Nationalpark
Wir freuten uns so auf die Wanderung. Nach den Tagen in Kiruna war es Zeit wieder in die Natur abzutauchen. Für gestern haben wir uns die Wanderung Njakajaure ausgesucht. Der Start ist am Naturum Abisko. Dort starten alle Touren. Am Anfang geht es zu wie auf der Autobahn, da von hier auch der Kungsleden Fernwanderweg (Königspfad) losgeht. Nach der Hälfte der Strecke verabschieden sich die Rucksacktouristen. Sie folgen dem Kungslenden und wir sind auf einmal fast allein. Die Strecke teilt sich an einem Meditationsplatz, der an einem alten Mamorsteinbruch entstanden ist. Durch Birkenwälder ging es rund um den Vuolip Njakajaure. Zurück ging es über Gebirgsheiden, die zum Teil von Permafrostböden geprägt sind. Wunderschöne Pflanzen und Vögel begleiteten uns. Auf einmal blieb Tim abrupt stehen. Vor uns lief ein Kiruna (Schneehuhn). Wäre es nicht gelaufen, wir hätten es nicht entdeckt, da es eins war mit der Heidelandschaft. Angst hatte es nicht, es ließ sich zu einem Sandbad nieder. Als wir weiterwollten, lief es wieder ein Stück und als es merkte wir sind keine Gefahr, konnte weiter gebadet werden.
Zurück und dann noch einmal Richtung Kiruna. Da wir weiter nach Norwegen fahren, müssen dringend die Vorräte aufgefüllt werden. Wir hatten damit gerechnet, dass vor der Grenze noch die Möglichkeit besteht, aber das war nix. Der Supermarkt hier ist sparsam sortiert. Also auf und alles aufgefüllt. Da es noch so schöne Wanderrouten hier gibt, hatten wir uns dann entschlossen, zwei weiter Nächte hier zu bleiben.















Tag 3 im Abisko Nationalpark
Super, wir haben uns entscheiden hier zu bleiben, um zu wandern und werden von Sturm und Regen geweckt. Also erst einmal weiterschlafen 😉. Irgendwann muss man ja, doch einmal aufstehen. Schnell die Wetterapp gecheckt, okay, sieht gut aus. In einer Stunde soll der Regen aufhören und der Sturm zu Wind werden. Und es traf wirklich zu. Heute haben wir uns die Kårsafallen Wanderung rausgesucht. Zu dem Wasserfall führt der Weg wieder durch Birkenwälder mit vielen Wurzelsteigen, Bohlenwege über den Moorflächen, oder auch keine, dann durchs Moor, und vielen Felsen. Auch, wenn man es nicht mit Wanderungen in den Alpen vergleichen kann, die Herausforderungen sind hier auch ganz schön hoch. Eigentlich ist es als Elchgelände ausgezeichnet, aber außer den hinterlassenen Schokobons (Bezeichung von Emilijan für Elchkot) und Kaffeebohnen (Rentierkot 😊) war natürlich nichts zu sehen. Am Wasserfall angekommen war es nur wow. Hier haben wir uns niedergelassen zur Pause, und einfach nur genossen. Auf dem Rückweg haben wir unser zweites Kiruna gesehen. Es lief wieder vor uns her, bis es ins Gebüsch rannte. Als es sich sicher gefühlt hat, hat es uns beobachtet. Das zweite „Großereignis“ war, dass ein kleiner schwarzer Käfer Tim angegriffen hat. Es rannte auf ihn zu und stellte sich auf.
Nach 4 Std. Wanderung haben wir uns am Naturum Abisko einen Kaffee mit Kuchen gegönnt und ein nettes Gespräch mit Hans aus Schweden geführt. Wir waren aber noch unternehmungslustig so sind wir noch den Uferweg gewandert. Traumhaft am Fluss entlang. Wir haben immer noch nicht genug, so sehen wir uns das Forschungsprojekt zur Erderwärmung an. Das ist extra für Touristen etwas abseits der regulären Forschungsstation aufgebaut. Die Forscher wollen die Änderungen der Klimaerwärmung auf den Permafrostboden erforschen. Dazu haben sie Glassechsecke in verschiedenen Größen, Höhen und Glasstärken errichtet. Das Model soll die Besucher zu dem Thema sensibilisieren und es veranschaulichen. Es war sehr interessant. Jedes Sechseck wurde durch die Sonne auf eine andere Temperatur erwärmt. In der Mitte sind Thermometer in den Boden eingelassen, die die Erdtemperatur messen. Im Zentrum des Models ist eine Messstation ohne Glashaus. Sie zeigt die Temperatur ohne weitere Erwärmung an. Es ist erschreckend zu sehen, wie der Boden sich erwärmt und der Permafrost immer weiter auftaut. Die Tiefe der permanent gefrorenen Erdschicht geht immer weiter nach unten.
























