Elke mit Minou vor dem Sami-Parlament
Norwegen

Auf nach Alta und Besichtigung von Karasjok

Fahrt nach Alta

Gestern früh um 8 Uhr verließen wir Tromsø in Richtung Alta. Die Fahrt war mit 5,5 Std. mit zwei Fährfahrten berechnet. Aber wir haben uns Zeit gelassen und gut 6,5 Std. gebraucht. Als wir aufbrachen, herrschte dichter Nebel und von Sonne weit und breit nichts zu sehen. Wir haben den ersten Fährhafen sehr zeitig erreicht und das Erste was wir lesen müssen ist, Verspätung wegen – richtig – dichten Nebel. Die Fähre kam aber doch pünktlich. Die Fahrt dauert 20 Minuten. Es lohnt sich nicht mal sich zu setzen oder einen Kaffee zu holen. Weiter ging es zur zweiten Fähre. Wir kamen gerade an, als sie einlief. Wir hatten also Glück und mussten nicht warten. Diese Überfahrt dauert 35 Minuten. Der Blick war einfach nur grandios. Zu beiden Seiten hoch aufragende Berge. Im Hintergrund waren zwei Gletscher zu sehen. Zudem hat sich der Nebel verzogen und die Sonne kam durch. Von Stunde zu Stunde wurde es wärmer. Am Ende hatten wir 22° Grad. Endlich Sommer. 😁

Weiter ging es bergauf bergab und die Aussicht war immer sagenhaft. Auf einem Plateau haben Samefrauen ihre Souvenirstände aufgebaut. Neben Handarbeiten wurden Rentierfelle in allen Größen angeboten. Wir legten einen kurzen Zwischenstopp in einem Imbiss ein um eine Kleinigkeit zu essen. Die Fahrt war zwar sehr entspannt, aber wir waren froh, als wir den Campingplatz erreichten. Es waren nur noch 6 Plätze frei. Am Abend war er komplett belegt. Wir haben uns entschieden 3 Nächte zu bleiben bevor es weiter nach Norden geht. Zum einen um einen Ausflug nach Karasjok zu machen und einem „Saubermachtag“ einzulegen – Auto, Wohnwagen und Wäsche wollen sauber gemacht werden. Wir sind noch kurz nach Alta gefahren. Im großen und ganzen eine langweilige Stadt, bis auf die Nordlichtkathedrale. Eine futuristische Kirche. Ob wir sie uns ansehen müssen wir noch entscheiden, denn auch sie wollen Geld. Zurück haben wir gegessen und noch etwas gelesen.

  • Blick von der Fähre auf die Berge
  • Blick von der Fähre auf die Berge
  • Blick über den Fjord auf die Gletscher
  • Sami Andenkenläden auf einem Schotterplatz
  • Nordlichtkathedrale in Alta mit Platz im Vordergrund
  • Nordlichtkathedrale
  • Statue eines Schieferschneiders und dahinter moderne Ziegelhäuser

Karasjok

Eigentlich wollten wir heute um 6:30 Uhr aufstehen, um nach Karasjok zu fahren, aber irgendwie haben wir es nicht geschafft aufzustehen. Um 8:30 Uhr haben wir uns endlich aus dem Bett gekämpft. Schnell gefrühstückt und uns dann auf die 2,5 Std. Fahrt gemacht. Erst ging es an Landwirtschlichen Betrieben vorbei. Danach rein in eine Schlucht mit Wildwasserfluss. Kurz nach dem die Schlucht in ein Hochplateau über ging haben wir die bisher größte Rentierherde gesehen. Es ist immer wieder etwas besonders diese Tiere zu sehen. Weiter ging es durch Birkenwälder, die nur hin und wieder durch Grasflächen unterbrochen wurden. Die Aussicht war dort oben wie so oft gigantisch. Man kann kilometerweit weit sehen, auf bewaldete Berge, Seen und Wasser. Wir legten kurz vor Karasjok eine Pause in einem samischen Ressort mit dem Namen Jergul Astu ein. Es ist ein Familienbetrieb und wird in vierter Generation betrieben. Im Sommer ist wenig los. Dafür im Winter umso mehr. Die Finnmarkløget macht jedes Jahr dort Station. Das ist das größte Hundeschlittenrennen in Europa. Nach Kaffee und Wienerbrød fuhren wir die letzten Kilometer zum Ziel.

Direkt am Ortseingang steht das samische Parlament mit Bibliothek. Das wollten, nein mussten wir uns ansehen. Bereits beim Betreten ist man fasziniert. Man ist sofort in der Bibliothek. Diese beinhaltet nur Bücher von und über Samen, egal in welcher Sprache. Ich wollte gerade fragen, ob man sich den Plenarsaal ansehen kann, als ein Angestellter alle Anwesenden fragte, ob Interesse bestehen würde. Klar besteht Interesse. Wenn die Bibliothek schon so faszinierend war, der Plenarsaal war überwältigend. Uns wurde sehr viel über die Entstehung der Parlaments und des Gebäudes erzählt – dazu aber mehr in einem anderen Blog. Nächster Stopp war das Samimuseum. Ein wirklich tolles Museum. In sieben Ausstellungsräumen bekommt man neben Werkzeuge und Gebrauchsgegenständen auch traditionelle Kleidung zu sehen. Ein Film zeigt, wie sie ihre Hütten bauen. Als nur mit Material aus der Natur. Noch ein kurzer Blick in den Andenkenladen (wir haben tatsächlich was gekauft) 🫣 und dann zu den beiden Kirchen von Karasjok – der alten und der neuen Kirche. Die alte Kirche war leider oder wie immer geschlossen, dafür war die neue geöffnet. Eine sehr schöne und moderne Kirche. Schnell noch ein Eis und dann wieder zurück nach Alta. Auf der Strecke hat es immer mal wieder kurz geregnet, aber bei gut 24° Grad stört das wenig. Wie auf der Hinfahrt haben wir die Rentierherde gesehen. Den Abend noch aufklingen lassen. Morgen wartet Arbeit auf uns.

  • Blick in die Bibliothek
  • Wandgemälde und Sitzplätze und Rednerpult
  • Wandgemälde und Sitzplätze und Rednerpult
  • Parlamentsgebäude von außen
  • Zelt, Nachbau einer Samen-Sommer-Behausung
  • Vitrinen mit Exponaten
  • Samenboot mit Samenpuppe vor einem Wandbild mit Samenzeichnungen
  • Vitrine mit Puppen mit unterschiedlichen Kleidungen
  • Zelt und Häuser der Samen
  • Erdhaus der Samen
Hallo, ich bin Timothy Reece

One Comment

  1. Nebel kennt Ihr ja aus Bayern 😀
    Aber trotz Nebel trotzdem pünktlich? Da könnte sich die DB mal ein Beispiel nehmen!
    Weiterhin viel Spaß. Wir freuen uns schon auf die nächsten Impressionen.

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